PZG-Gewieher      25.04.2024


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Der Herbst ist jung: Nachwuchstage rund um den 22. PZG Holledau – Freilaufcup

Mehrfach Höchstnoten
Jungpferdetage präsentieren vielseitigen Nachwuchs 

ENDLICH – nach zwei Jahren Pause standen Anfang Oktober bei der PZG Holledau wieder die Jungpferde und der zweibeinige Nachwuchs im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Der Herbst ist jung“ gab es in Zusammenarbeit mit dem PSV Amperland e.V. ein dreitägiges Programm rund um den traditionellen Freilaufcup, das noch mehr Züchter, Reiter und Zuschauer ergänzen hätten können. Sicherlich, der Dauerregen verlangte am 1. und 2. Oktober den Reitern bei den Dressur- und Springpferdeprüfungen sowie den Sattelprüfungen für den Reiternachwuchs einiges ab und schmälerte die Starterzahlen. Zum Tag der Deutschen Einheit lachte dann aber auch die Sonne über dem Stutenmilchgestüt Schwarz wieder und der Besuch lohnte sich: Knapp 30 Youngsters präsentierten sich im Freilaufen und zeigten, Quantität ist nicht alles! Mehrfach viel die Höchstnote 10 an diesem Tag und das Publikum spendete Szenenapplaus. Neben den zwei Reitpferde- bzw. Reitponyprüfungengab es mit über 20 Teilnehmern einen starken Jungzüchterwettbewerb und eine Schulung gratis.
„Diese Veranstaltung verdient mehr Publikum“ stellte Hendrick Fiegel, Vorsitzender der Deutschen Jungzüchter dann auch fest. „Es ist ein super Züchter-Treffpunkt zum Schulen und Lernen für Jungpferde!“ Kathrin Roida vom Hofgut Ludwigshöhe, Fürstenfeldbruck bestätigt: „Für die jungen Pferde ist der Freilaufcup eine ganz tolle Möglichkeit Turnieratmosphäre zu schnuppern, ohne dass sie gleich unter dem Sattel gehen müssen: in einer fremden, geschmückten Umgebung mit Publikum und Applaus. Alles ist toll herausgeputzt! Die Böden sind genial – die Gegebenheiten perfekt!“
Pferde für das große Viereck
Perfekt in Szene setzte sich der Freilaufchampion der 2-Jährigen VINCENTO (v.Vivaldos), der mit 9,33 deutlich das Feld der sechs Youngsters gewann. Für den Schritt gab es mehrfach die Note 10 und für die Reitpferdeeignung/den Gesamteindruck dreimal die 9,5. Richterin Patricia Bottani, Olympia-Reiterin aus Langerringen, bestätigte: „Wir sahen hier einen Hengst mit überragenden Grundgangarten: immer elastisch, immer unter dem Schwerpunkt und mit sehr viel Dynamik ausgestattet. Das ist ganz klar ein Pferd für den großen Sport.“ Der nächste Schritt wird wohl die Vorstellung zur Süddeutschen Körung sein, da sind sich Besitzer Franz Fischer vom Gestüt Kastanienhof (Weil) und Züchter Toni Kornes (Ettringen) einig. Den Mutter-Stamm des Junghengstes hat Kornes seit mittlerweile drei Generationen in der Zucht. Mutter Ballade (Belissimo M / Lauries Crusador xx) ist Hannoveraner Prämienstute und war bei der Herward-von-der-Decken-Schau. Zwei ihrer Vollgeschwister, Bellissimon und Bellisiano K, sind erfolgreiche S*-Dressurpferde.
Auch für die Vize-Championesse (Foto oben rechts) zogen die Richter die Höchstnote und attestierten die Perspektive für das große Viereck: die langbeinige und harmonisch konstruierte DARCY (v. De Niro Gold) beeindruckte mit einer „aktiven, energischen Hinterhand und einer sehr überzeugenden Trab-Arbeit, die auch mit einer 10 bewertet worden ist.“ (Bottani) Gezogen ist die hübsche Dunkelbraune von Dr. Rupprecht Betz (Schernfeld) aus der Hannoveraner Prämienstute Lilly (Londonderry / Brentano II), Siegerin im Freilaufcup 2010 und Teilnehmerin an der Herwart-van-der-Decken-Schau. Besitzer Maximilian Betz (Schernfeld) sicherte sich Darcy schon bei ihrer Geburt. „Die gehört mir!“ teilte er mit, nachdem die ersten Füße zu sehen waren und genauso sicher ist: „Verkauft wird sie nicht!“ 
Mit Leichtigkeit und Eleganz trabte und galoppierte sich MADEA (Viva Gold / Royal Hit) auf den dritten Platz (Foto oben links). Mit zunehmender Losgelassenheit im Schritt wird auch sie, laut Bottani, sehr viel Perspektive im Sport haben. Die Fuchsstute ist gezogen und im Besitz von Tilmann Foth (Mörnsheim).
Zauberhafter Sieg
Sie kam, verzauberte und siegte! Mit der Tageshöchste 9,5 rollte die letzte Starterin der elf Dreijährigen das Feld von hinten auf: FEENZAUBER (For Dance / Grafenstolz) ist die neue Freilaufchampionesse der 3-Jährigen. Die typvolle Stute in dunkler Jacke punktete besonders mit Galopp, Typ und Reitpferdeeignung. Ganze fünfmal bewerteten die Richter die Stute mit der Höchstnote 10. „Ich kann es gar nicht glauben!“ meint die stolze Ausstellerin Patricia Kornes (Ettringen) und strahlt über das ganze Gesicht. „Die ist mir über den Weg gelaufen!“ Auf dem Bundeschampionat wurde ihr und ihrem Mann Toni der Tipp gegeben, sich die Stute doch mal anzuschauen - was sie auf dem Heimweg auch taten „Ich habe mich gleich verliebt! Wir haben sie nur im Freilaufen gesehen – aber die wollte ich haben.“ Nun freut sich Patricia Kornes auf das Reiten – die zauberhafte Stute ist seit vier Wochen unter dem Sattel.

Ebenfalls bewegungsstark präsentierte sich der Zweitplatzierte (Foto unten rechts), der in allen drei Grundgangarten Noten bis 9,5 erhielt. Der hoch über den Boden stehende Rappe mit Blässe und viermal gleichmäßig weißen Füßen hört auf den passenden Namen GUINNESS B (Goldberg / Bonifatius) und wurde von seiner Ausbilderin Kathrin Roida vorgeführt. Besitzerin ist Gabriele Pischatsrieder-Lindner (Berg).
Den dritten Platz teilten sich mit einer Wertnote von 8,47 gleich drei Pferde! Der Braunschimmel FLAWLESS FOR ME (Fürst Wilhelm / Ruiz Soler) aus der Zucht von Stephanie Hummer (Schönthal) und im Besitz von Melissa Schmidt (Thanstein) überzeugte insbesondere im Galopp und der Eignung als Reitpferd (Foto unten links). Der von Toni Kornes gezogene und ausgestellte DARBOVEN (Danone I / Belissimo M) galoppierte sich in die Ränge (Foto unten mitte) und der noch jugendlich wirkende FÜRST JUAN (Fürst Belissaro / Don Juan de Hus) komplettierte das Trio (Foto unten rechts). Züchter und Besitzer des typvollen und edlen Wallachs sind Dr. Anna Braunert-Werner und Alexander Werner (Wolnzach).
Ein Teil der Freilaufenden wurden gesattelt und in der Reitpferdeprüfung vorgestellt. Auch hier teilten sich Flawlessforme und Fürst Juan erneut,mit der blauen Schleife, die Platzierung. Rang Drei erreichte Secret Zone (Secret / Zonik) unter Julia Götz (FRV Alztal) und Angelina de Vittorio (Verein Pferdefreunde Dachau) stellte den Zweitplatzierten EMPIRE STATE 4 (Harmony´s Eclectisch / Deniro) vor (Foto oben mitte). Der Hengst erhielt fast durchgehend die 8,5 – lediglich im Gebäude gab es einen kleinen Abzug. Die Siegerschärpe des PZG-Youngsters 2022 bekam unangefochten TH ANTONIA (Valverde / Zatchmo). Der Schimmel (Foto oben links) schien in den Himmel zu galoppieren (9,5) und im Trab zu schweben (9,0). Stephanie Sonntag (RV Windhof) stellte die von Thomas Hain gezogenen Stute vor.
Hoffnungsvolle Ponys
Den Tag begonnen hatten am Morgen die zehn Reitponys mit ihrer Freilaufprüfung, bei der die zweijährigen Stuten das Lot dominierten: Die Beste des Tages war Gründleinshof DIE HOFFNUNG, eine Tochter des Hannoverschen Reservesiegers und Sieger der AWÖ-Hengsttage 2022 Crown Notting Hill aus einer Mutter von Tackmanns Dessert de Luxe. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt zeigte sie sich in jeder Phase der Prüfung elastisch und losgelassen über den Rücken. Der Trab wurde mehrfach mit 9,5 bewertet. Richter Dr. Rüdiger Blaß (Landshut) kommentierte: „Die Siegerin, ein schönes und modernes Stutenmodell, beeindruckte qualitätsvoll in allen Grundgangarten!“ Die Züchterin Cordula Kaus vom Gestüt Gründleinshof (Heidenheim) und ihre Schwester Nadine Grimm zeigten sich freudig überrascht: „Wir sind einfach baff! Sie kommt direkt aus dem Laufstall.“
Die Vize-Championesse machte ihrem Namen alle Ehre: das ebenfalls zweijährige SUPER GIRL, vom Doppel-Bundschampion D-Gold AT abstammend, punktete mit einer sehr guten Trab-Mechanik und die Richter sehen eine „bedeutende Reitpferde-Eignung“ (Bottani). Christine Wintermayr (Gerolsbach) stellte die typvolle Fuchsstute vor und konnte sich auch noch über die weiße Schleife in dieser Prüfung für die von ihr gezogene NAMIKA (Neverland WE / Cosmopolitan D) freuen. Insbesondere wusste diese heute im Trab, mit einem fleißigen Hinterbein und schwingend durch den Körper, sowie einem gelassen schreitenden Schritt zu überzeugen.
In der Pony-Reitpferdeprüfung für Drei- und Vierjährige stellten sich sieben Paare den Richtern Patricia Bottani und Friedrich Hagendorn vor. Es siegte mit einer Wertnote von 8,0 der dreijährige Hengst Wischhoffs DOLLEY´s (Kastanienhof Donnertrommler / High Flown´s Oxford) unter Anke Henrich (RA München). Den zweiten Platz teilten sich die dreijährige Cute Mrs. Dreamy L (Dreidimensional  AT / Dressman I) unter Enya Wallenborn (RFV Weilheimer Pffrd) und PAV Supergirl (Del Sol M / Nemax) unter Lisa Öckl (Pferdefreunde Dachau).
Bemerkenswerter Einsatz
Ein Highlight und bemerkenswert war das Engagement der Jungzüchter. Bereits um 8 Uhr in der Früh hatten sie ihre Theorieprüfung des Jungzüchterwettbewerbs und anschließend volontierten sie in den Freilaufprüfungen unter anderem als Schreiber, Notentafeln-Aufzeiger und Peitschenführer. Die Älteren zeigten ihr weltmeisterliches Können, vollen Einsatzund stets gute Laune bei der Musterung der Jungpferde. Am Nachmittag kam dann beim Teilbereich „Beurteilen“ das erste Mal die Lineare Beschreibung zum Einsatz. Hendrik Fiegel nahm sich, unterstützt von Beate Ruth (1. Vorsitzende des Pferdezuchtverbandes Oberbayern), die Zeit und stellte der Prüfung eine kleine Schulung bezüglich des neuen Bewertungsschemas voran. Abschließend zeigten die 23 Jungzüchter ihr Können im Vormustern.
Die Auswertung des Jungzüchterwettbewerbs erfolgt nach drei Altersklassen (kurz: AK). Es gewann in der Gruppe der Jüngsten bis 12 Jahre (AK I) Anika Schwarz (Mammendorf), die mit 99 von 100 Punkten die zweitbeste des Tages im Bereich des Vormusterns war (Foto mitte). Beate Ruth zeigte sich beeindruckt, von der professionellen Präsentation der Zehnjährigen. Die volle Punktzahl im Mustern und auch die Beste im Beurteilen war die Siegerin der AK II (13-15 Jahre) Tamia Kurth (Pietenfeld). In der Gruppe der Ältesten (16 – 25 Jahre) gab es eine kleine Sensation: im Spitzentrio erreichen alle die volle Punktzahl in der Theorie und der Erfolg kommt noch dazu aus einem Haushalt! Franziska Schwarz (Foto rechts) siegt vor ihrer Schwester Bianca und dem älteren Bruder Philipp. „Ich merke schon, dass meine Ausbildung zum Pferdewirt und die Berufsschule was bringen“ grinst Franziska und ihr Bruder freut sich: „Die Fragen bei der Weltmeisterschaft sind ja schon noch ein bisschen schwerer. Da war das heute schon okay.“       
Weitere Jungzüchter-Impressionen gibt es bald auf unsere Facebook-Seite!
Für die Jungzüchter und deren Begleiter war es ein langer Tag! Die Zeit- und Ablaufplanung hat hier sicherlich Optimierungspotential. Simone Reiner (Regensburg) hat einen ganzen Schwung an jungen Leuten mit an den Start gebracht: „Es war eine gelungene Jungpferdeveranstaltung in einer harmonischen Atmosphäre! Es ist eine tolle Möglichkeit für die Jungzüchter, Nachwuchspferde auch außerhalb von Jungzüchterwettbewerben zu beurteilen und dabei den Richtern über die Schulter zu schauen.“
Weitere Impressionen gibt´s bald auf unsere Facebook-Seite!



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Stutenmilchgestüt
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Katrin Landes

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